Zuhause für Vögel und Fledermäuse
Lankow • Eine Wohngemeinschaft der ungewöhnlichen Art besuchten am 18. Oktober die Kinder der Kita Lankower Spielhaus. Zusammen mit Mitarbeitern der WGS unternahmen die Fünf- bis Neunjährigen eine Exkursion zum Thema Artenschutz.
Ein 7,60 Meter hoher Holzturm mit Zelt- dach ragt seit einigen Monaten auf der Wiese zwischen der Rahlstedter und der Julius-Polentz-Straße empor. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Artenschutzturm, der ein neues Zuhause für Fledermäuse, Haussperlinge, Mehlschwalben und Hausrotschwänze bietet.
„Vor Beginn der Abbrucharbeiten in Lankow wurden geschützte Tierarten und europäische Vogelarten in den drei Abrisshäusern entdeckt. Da die Zehngeschosser als Fortpflanzungs- und Ruhestätte für die Tiere dienten, war es notwendig, Ersatzquartiere zu schaffen“, berichtet WGS-Projektleiterin Martina Hartnuß. Daraufhin unternahm die WGS umfangreiche Maßnahmen, um den Artenschutz zu sichern und den Tieren ein neues Zuhause bereitzustellen. Neben dem Artenschutzturm wurde ein Turmfalkenkasten am Giebel des Hochhauses in der Rahlstedter Straße angebracht. Auf den Dächern des bunten Zehngeschossers und den benachbarten Fünfgeschossern hat die Wohnungsgesellschaft insgesamt sieben Brutplätze für die Sturmmöwenpaare angelegt.
Mit Spannung verfolgten die Kinder der benachbarten Kita in Lankow die Baumaßnahmen für die Vogelquartiere. Damit sich die Kleinen das Ganze aus nächster Nähe anschauen können, unternahmen Mitarbeiter der WGS mit 30 Kindern der Kita einen Ausflug zum Artenschutzturm und den anderen Einrichtungen. Den zahlreichen Fragen zum Thema Naturschutz stellte sich vor Ort Britta Gronewold von der Fachgruppe Naturschutz und Landschaftspflege der Landeshauptstadt Schwerin. Von ihr stammt der Vorschlag für den Bau des Turms. Für die weitere Betreuung der Tiere ist ebenfalls gesorgt. Die WGS hat mit der Kita vereinbart, dass die Wohnungsgesellschaft das Vogelfutter bereitstellt und die Kinder dafür in regelmäßigen Abständen die Tiere im Turm besuchen und die Futterkästen nachfüllen. Die kleinen Naturfreunde freuen sich über ihre neue Aufgabe und wollen sich gut um die „Wohngemeinschaft“ in ihrer Nachbarschaft kümmern.
Tipps zum Füttern von Vögeln im Winter
Von November bis Februar ist das Füttern von Vögeln sinnvoll – je tiefer die Temperaturen, desto mehr Vögel werden das Angebot annehmen. Dabei sollten Futterspender gewählt werden, bei denen die Vögel nicht im Futter herumlaufen und so eventuell Krankheiten durch Verschmutzung mit Kot übertragen können. Wer trotzdem ein herkömmliches Futterhäuschen wählt, sollte dies regelmäßig mit heißem Wasser reinigen und immer nur wenig Futter nachlegen. Natürlich sollte die Mahlzeit für die Vögel an einer sicheren Stelle platziert werden, wo sich beispielsweise Katzen nicht anschleichen können.
Körner, die von allen Vogelarten gefressen werden, sind beispielsweise Sonnenblumenkerne. Sie eignen sich als Basisfutter und können durch andere Samen oder Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie ergänzt werden. Bei Meisenknödeln und ähnlichen Fertigfutterangeboten ist darauf zu achten, dass sie nicht in grüne Plastiknetze eingewickelt sind. Darin können sich die Vögel mit ihren Beinchen verheddern und schwer verletzen.